Was haben 25 Notenständer in einer Reihe, eine volle Kirche und ein 25jähriger Whisky zu bedeuten? Unser beliebter Kirchenmusiker und Entertainer – Andreas Schönenberger – feierte seinen 25jährigen Dienst an der Orgel in der Pfarrei St. Felix & Regula! Zum adventlichen Stelldichein kamen sie alle, Freunde, Bekannte und Kolleginnen und Kollegen aus der Schwesterkirche. Es gab nicht nur einen bunten Blumenstrauss von klassischen Werken von Händel bis Bach, sondern auch «griechischen Wein», ein französisches Chanson de Jean Gabin – Dank an Pfr. Arend Hoyer! – bis hin zu James Bond. Das Duett Andreas am Klavier mit seiner Frau Renate Lemmer an der Querflöte, «Tango» von Astor Piazzolla, machten klar mit welcher Kraft und Spannung wir aufgeladen wurden. Die Leichtigkeit und Virtuosität kennzeichnen den echten Profi, der zudem dazu aufforderte, nicht einfach brav in den Bänken sitzen zu bleiben, sondern sich auch «durch den Raum bewegend» frei zu fühlen. Das war auch nötig, wenn man Andreas von der Chororgel, über das Klavier auf die Empore hoch zum Cembalo und zur grossen Orgel folgen wollte. Erwin Aschwanden steuerte eine gereimte Lobeshymne bei. Elisabeth Korner erzählte eine weihnachtliche Geschichte von der «Pullover-Gans», und Franca Schmidlin würdigte und gratulierte dem Jubilar im Namen der Kirchenpflege.
Die kreativen Einlagen zeigten, dass es Andreas Schönenberger gelungen ist, mit seiner Musik nicht einfach abgehoben in himmlische Sphären zu schweben, sondern menschlich verwoben, irdisch geerdet, die Herzen zu berühren. Mit Zylinder und Stock kam die «einstige Kommilitonin aus München» alias Gerda Dillmann, ref. Organistin, angereist und sang ein Lied für ihren «Anderl». Im Hintergrund sass die «nervige Dame mit Hund», gespielt von Gabriela Schöb und einem blonden Kind an der Leine als Hund. Ein weiterer Höhepunkt war im Anschluss das Lied über «den Organisten Andreas», seine Art und Weise in der Messe auf seinen Einsatz zu warten, und genau zur richtigen Sekunde stets bereit zu sein und ebenso ein «Liveschnitt in eine Probe mit dem Weihnachtsspiel» – Gabriela Schöb mit ihrem Mann Peter.
Tanja Haas von der Behindertenseelsorge erinnerte sich an eine Führung, an welcher damals als Höhepunkt, Menschen mit Hörbehinderung an der Orgel die Vibrationen spüren durften. Volker Schmitt stimmte den Kanon «Lobe den Herrn meine Seele» an, Tanja zeigte uns wie das in Gebärdensprache aussieht, und so konnten wir alle mit Handzeichen einstimmen.
Nach gut eineinhalb Stunden feinem Gehörgenuss, kunstvoll vorgetragenen Darbietungen, anerkennenden Gesten und Geschenken, ging es im Pfarrsaal mit einem kleinen Znacht weiter. Warum Andreas seit dem letzten Konzert mit dem Cäcilienchor den Titel «Glöckner von Thalwil» erhalten hat? Diese Anekdote erzählen wir beim nächsten Mal.