Geschichte
Die Geschichte der Kirche und ihre Innenraumes ist eng mit der Geschichte der Gemeinde Thalwil verbunden. Im Zuge der Industrialisierung im 19. Jahrhundert entstand ein Wanderstrom katholischer Arbeiter aus dem nahen Ausland. Es wurden erste Missionsstationen gegründet, z.B. in Gattikon oder Langnau. 1897 stellte die inländische Mission allerdings fest, dass die Kirche der Missionsstation in Langnau, zu der auch die Thalwiler gehörten, zu klein wurde. In Thalwil hatte es so viele Industriebetriebe in jenen Jahren, dass die Gemeinde über 900 Katholiken zählte. So wurde im September 1897 der "Katholische Kirchenbauverein Thalwil" gegründet.
Die Kirche wurde von Rocco Perlatti, Baumeister in Ludretikon, nach Plänen von Johann Meyer aus Luzern gebaut. Vom Turm wurde nur ein Ansatz erstellt, damit er zu einem späteren Zeitpunkt ergänzt werden könnte.
Im Juni 1899 konnte die Kirche noch ohne Turm eingesegnet und dem Patronat der hl. Felix und Regula unterstellt werden. Zu Beginn war nur ein Altartisch vorhanden. Die weitere Ausstattung kam erst im Laufe der Zeit dazu, so beispielsweise ein Altar aus einem abgebrochenen Beinhaus in Arth/SZ oder eine Orgel aus der reformierten Kirche Uster.
Zum 25jährigen Einweihungsgottesdienst der Kirche kann der Kirchturmbau mit Hilfe von Spendengeldern abgeschlossen werden. Dazu kann das Dietiker St. Agatha Glockengeläut erworben werden.
Zu Beginn der 50ger-Jahre wurden im Zuge einer ersten grossen Innenrenovation zahlreiche Ausstattungsgegenstände aus der Kirche entfernt. Anstelle der barocken Altäre dominierten im Chor eine schlichte, monumentale Kreuzigungsgruppe sowie zeitgenössische Wand- und Deckengemälde. Weiter wurden fünf neue Kirchenturmglocken angeschafft.
In den 80ger Jahren erfolgte die zweite umfassende Umgestaltung, die zum Ziel hatte, den Innenraum wohnlicher und wärmer zu gestalten. Die Kreuzigungsgruppe wurde entfernt und der Altar vorgezogen. Hinter dem Altar bildete die neue Chororgel einen Abschluss. Sie präsentiert sich zum Kirchenschiff hin als Flügelaltar, der vom Künstler Werner Habdank aus Starnberg, Deutschland, gestaltet wurde. Der eigentliche Chor hinter der Orgel wird als Werktagskapelle genutzt.
Anna Barbara Müller
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