Wallfahrt zum Hl. Bruder Klaus und seiner Frau Dorothea
Der Präsident des Kolpingvereins, Markus Bruhin, organisierte diese Wallfahrt zum 125jährigen Pfarreijubiläum mit viel Herzblut und ortskundigem Wissen, da er mütterlicherseits aus Sachseln stammt. Das Angebot mit dem Reise Car hinzufahren war alsdenn auch umgehend ausgebucht. Zusätzliche Interessentinnen wurden von unserer engagierten pastoralen Mitarbeiterin, Elisabeth Korner, per Auto chauffiert. Pfr. Marius gab seinen Busplatz her und reiste mit dem Zug an. Pfarrer Albin Keller, Ehrenmitglied des Kolpingvereins und ehemaliger Vikar der Pfarrei, reiste ebenfalls mit und war später Hauptzelebrant bei der Messe in Sachseln.
Es herrschte Bilderbuchwetter und gute Laune, als Markus Bruhin und Diakon Felix im Car die Wallfahrenden begrüssten. Nach den Instruktionen des Buschauffeurs Peter stand der fünfzigminutigen Fahrt nach Sachseln nichts mehr im Weg. Mit einem Reisesegen und Rosenkranzgesätzchen wurde das Anliegen deutlich, dass die Pfarrei sich den Segen Gottes für die nächsten Jahrzehnte erbitten möchte. Es sollte eine Danksagungs-Wallfahrt sein, für so viel Gelungenes in der Pfarrei, die das Motto lebt: „eine Gemeinschaft die trägt“.
Markus Bruhin verwies auf die letzte Wallfahrt vor 25 Jahren, wo alle noch jünger waren und es zwei Wandergruppen gab. Eine davon ist sogar von Thalwil aus nach Einsiedeln die Nacht durchgewandert! Doch auch heute trugen alle ihre Gebetsanliegen im Herzen mit.
Die Pfarrkirche in Sachseln, dem Hl. Theodul geweiht, empfing die Pilgergruppe gegen 11 Uhr in bester österlicher Ausstattung mit Blumenschmuck und grossem Erstkommunionbild. Dass die Gebeine, also das Grab des grossen Heiligen, im Altar mit einem goldenen Schrein sichtbar sind, ist hier etwas Besonderes. Ebenso, dass wir 537 Jahre nach seinem Tod das Gewand, dass seine Frau Dorothea für ihn von Hand gewoben hat, noch sehen können! Dieses Gewand hat schon zu Heilungswundern geführt und berührt einen tief.
Im Gottesdienst schilderten Markus Bruhin, Pfr. Marius Kaiser, Diakon Felix und Elisabeth Korner ihre persönlichen Bezüge von kleinauf zum Wallfahrtsort, zu Bruder Klaus und Dorothea. Die Volksfrömmigkeit und grosse Verehrung wirkt aufgrund des intensiven Lebens eines Br. Klaus bis in unsere Tage hinein. Aber auch seine Frau Dorothea musste mehr als 1x JA zu ihrem Ehemann und seinem Weg sagen. Leicht war es nicht und auch für damalige Verhältnisse ein Affront: Doch die Berufung eines jeden Getauften, auch uns, steht im Mittelpunkt jeder Entscheidung. Diakon Felix verglich das Herausfinden der eigenen Berufung mit der Sendersuche im Radio: Die Feinjustierung sei wichtig, bis man einen „klaren Empfang“ hat.
Überhaupt erfuhren wir auf dieser Wallfahrt viele interessante Details aus dem Leben des Heiligen und seiner heiligmässigen Frau! Dass Br.Klaus vermutlich weder lesen noch schreiben konnte und sich auch deshalb gerne in das eindrückliche „Meditations-Rad“ vertiefte. Dass seine Frau auch während seines Eremitenlebens öfters in den Ranft runter ging, um sich mit ihm über Erziehungsfragen der 10 Kinder zu beraten. Auch, dass es einen anderen Eremiten zu Lebzeiten in den Ranft runter zog, den Adeligen Ulrich – der wenige Meter entfernt ebenfalls lebte und wo es bis heute eine kleine Kapelle gibt.
Nach dem feinen Mittagessen im Klausenhof Flüeli, gab es für jeden die Möglichkeit sich selbst in der Gegend umzuschauen. Die meisten wanderten in den Ranft runter, sahen sich die ärmliche, hölzerne und an der Kirche angebaute Klause von Br. Klaus an. Bekanntlich ass und trank er nichts, und als Kopfkissen diente ihm nur ein Stein. Aber auch das ehemalige Wohnhaus konnte man oben in Flüeli Ranft bis 16 Uhr noch besichtigen. Das war für viele dann auch der Schlusspunkt vor der Rückreise.
Wir bedanken uns für diese bestens organisierte und wunderschöne Wallfahrt im Jubiliäumsjahr der Pfarre Felix & Regula.
Fotos: SZ