Detailinformationen zum geplanten dritten Manual, Brustwerk, der grossen Metzler Orgel in Thalwil
Von: Andreas Schönenberg, Organist
Die Hauptorgel auf der Empore in der kath. Kirche Thalwil wurde 1985 als charaktervolles, klanglich und ästhetisch wunderbares zweimanualiges, mechanisches Instrument, auf dem ein Grossteil der klassischen Orgelliteratur wiedergegeben werden kann, konzipiert und von Metzler Orgelbau in Dietikon gebaut. Bei der Planung der Orgel resp. der ganzen Konstruktion wurde 1985 ein drittes Manual in Erwägung gezogen, konnte aber aus Kostengründen dazumal nicht realisiert werden.
Mit dem Firmenchef der Metzler Orgelbau AG, Herrn Andreas Metzler, kam ich nach eingehender Prüfung des vorhandenen Platzes für die Windlade, die Mechanik, die Registerzüge und das Pfeifenwerk im bestehenden Orgelgehäuse überein, dass das dritte Manual orgelbautechnisch gut zu realisieren sei und eine wirkliche Bereicherung der Orgel darstellen würde.
Folgende Register sind für das dritte Manual (Brustwerk) vorgesehen:
- Bourdon 8′
- Rohrflöte 4′
- Flageolett 2′
- Cornet ll
- Krummhorn 8′
Wie tönt so ein Register? Hier kommen Beispiele dieser Register aus der reformierten Kirche Thalwil, gespielt von Andreas Schönenberger.
Bourdon 8′:
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Rohrflöte 4:
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Waldflöte 2′:
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Krummhorn 8′:
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Die Kirche wird nach der Renovation in neuem Glanz erstrahlen. Durch die Erweiterung bekommt auch die Orgel eine neue klangliche Strahlkraft durch das dritte Manual und würde so weit über die Grenzen von Thalwil ausstrahlen. Die Investition in ein drittes Manual, das die Attraktivität der Orgel steigert und für zukünftige Kirchenmusiker ein weiterer Anreiz für die Anstellung sein kann, ist wie die Renovation, eine Investition in die Zukunft.
Die Orgelbaufirma Metzler AG braucht für die Herstellung des neuen Pfeifenwerkes, der Windlade, der Klaviatur, Spiel- und Registermechanik etwa ein halbes Jahr Zeit. Die Einbauarbeiten mit Intonation nehmen ca. drei Wochen in Anspruch.
Mit dem Einbau des dritten Manuals wäre die klangliche adäquate Realisierung der französischen Klassik, der barocken Musik Süddeutschlands und Österreichs, die Begleitung des Gemeindegesanges, verschiedener Instrumentalsolisten sowie eine vielfältigere und abwechslungsreichere Begleitung des Cäcilienchores, der eine wichtige Rolle im kirchlichen Leben in Thalwil spielt, möglich.
Abb. 1, Ansicht des Hauptwerkes, Pfeifen mit vergoldeten Labien, Schleierbretter (vergoldete Schnitzereien)
Abb. 2, Frontansicht der Orgel mit den schon eingebauten Flügeltüren für das dritte Manual. Die Ausfachungen der Türen würden, natürlich durch Schnitzereien stilistisch an die bestehenden, versehen.
Abb. 3, Sicht ins Innere der Orgel, im Hintergrund die Registerzüge des Hauptwerkes, links die Ausfachung des Notenpultes. Auf dem Niveau der Oberkante des Notenpultes würde die Windlade zu liegen kommen.
Abb 4, gut sichtbar die Registerschwerter des Hauptwerkes, im freien Raum stünden die neuen Orgelpfeifen