Den Rollenwechsel wagen
- Katholische Kirche Thalwil

- vor 32 Minuten
- 2 Min. Lesezeit
Volle Kirche bis tief in die Nacht, lange Schlangen vor der Krippe und eine Gemeinschaft, wie man sie sich zu Weihnachten nur wünschen kann: Weihnachten 2025 in unserer Pfarrei war geprägt von Klang, Wärme und bewegenden Momenten rund um das Geheimnis der Menschwerdung Gottes.

Am Heiligabend eröffnete um 17 Uhr der Familiengottesdienst mit Krippenspiel die Feierlichkeiten. Unter der Leitung von Priska Hubmann spielten rund zehn Kinder in festlichen Gewändern die Weihnachtsgeschichte, begleitet am Klavier von Andreas Schönenberger. Für die zahlreichen Familien wurde die Krippe lebendig – ein Moment des Staunens und der Freude.
Unsere Christmette begann wie gewohnt erst um 23 Uhr – und es hat sich gelohnt: Bereits vor halb elf war der Parkplatz überfüllt. Ein wunderbar gemischtes Publikum fand sich ein – Familien, Jugendliche, ältere Menschen – und füllte die Kirche bis auf den letzten Platz. Der Cäcilienchor, begleitet vom Kammerorchester Aceras, sang die Pastoralmesse in F-Dur von Anton Diabelli, Opus 147, mit vier Solistinnen und Solisten: Franziska Zimmerli (Sopran), Alexandra Forster (Alt), Alexander Nussbaum-Lapping (Tenor) und Sascha Litschi (Bass) mit Andreas Schönenberger an der Orgel unter der Leitung von Peter Aregger. Die festliche Musik trug uns in die Atmosphäre der Heiligen Nacht hinein.

Besonders eindrucksvoll war die Predigt von Pfr. Mike Qerkini. Ausgehend von der eher nüchternen Ausgangssituation der Weihnachtsgeschichte – dem Befehl zur Einschreibung in die Steuerlisten – zeigte er, wie Gott die Rollen vertauscht: Nicht Macht, Leistung oder Ansehen zählen, sondern die Würde, die Gott uns in Liebe zuspricht. Zur Krippe dürfen wir so kommen, wie wir sind – ankommen, auftanken, uns von dieser Liebe einhüllen lassen.
Als zum Schluss mehrere Strophen von „O du fröhliche“ erklangen, sangen Chor und Gemeinde aus voller Kehle zusammen mit dem Orchester. Die Kirche schien zu beben, und es soll sogar etwas Putz vom Gewölbe auf den Altar gefallen sein.

Unter dem grossen, wunderschön mit Strohsternen geschmückten Christbaum – gestaltet vom Sakristanenteam rund um Massimiliano, Jésus und Erwin, sowie Äpfeln von Marie-Therese und Margrit. Herzlichen Dank auch an Uschi und Monique für die Gestaltung der Krippe! – gingen die Menschen bewegt in die Nacht hinaus.

Am Weihnachtstag um 10 Uhr setzte sich die Feier fort: Renate Lemmer an der Querflöte, begleitet von Andreas Schönenberger, Orgel, erfüllte den Raum mit zarten Stücken von Rameau, Mozart und Giulio Caccini. In seiner Predigt erzählte Pfarrer Mike eine warmherzige Geschichte aus seiner Heimat, in der Christen und Muslime gemeinsam Weihnachten feiern – und ein junger Darsteller den ‚bösen Wirt‘ einfach nicht herzlos spielen konnte. Mit einem Augenzwinkern führte diese Szene zum Kern der Botschaft: Den Rollenwechsel wagen – so wie Gott selbst, der Mensch wird, damit wir Gott ähnlich werden können.
Diese Weihnachtstage haben gezeigt: Unsere Pfarrei lebt – in Musik, Glaube, Humor und weihnächtlicher Gemeinschaft.

Text und Fotos: Sabine Zgraggen
Weitere Eindrücke finden Sie auf unserem Instagram-Account:









































































Kommentare