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Ansicht der Altstadt

Die Heiligen Felix und Regula

Die Leidensgeschichte der Heiligen Felix und Regula

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Passio sanctorum Felicis et germane sue sancte Recule cum sociis eorum“ (Es beginnt die Leidensgeschichte der Heiligen Felix und Regula mit ihren Gefährten). Mit diesen Worten beginnt die überlieferte Fassung der Leidensgeschichte der Zürcher Stadtheiligen Felix und Regula. Die Erzählung, wie sie in der Edition von Iso Müller vorliegt, wurde über Jahrhunderte hinweg tradiert und bildet bis heute das geistliche Fundament für die Verehrung dieser Geschwisterheiligen – auch in unserer Pfarrei Thalwil, die ihnen geweiht ist.

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Herkunft und Flucht der Thebäischen Geschwister

Felix und Regula stammten – der Überlieferung nach – aus Theben in Ägypten. Sie gehörten der berühmten Thebäischen Legion an, einer christlichen Einheit der römischen Armee unter der Führung des Heiligen Mauritius. Als Kaiser Maximian um 286 n. Chr. von dieser Legion verlangte, heidnischen Göttern zu opfern und sich an der Verfolgung von Christen zu beteiligen, widersetzten sie sich. Die Folge war ein grausames Strafgericht: In Agaunum (dem heutigen Saint-Maurice im Wallis) wurde die Legion ausgelöscht.

Einigen wenigen gelang jedoch die Flucht – darunter Felix, seine Schwester Regula und ihr treuer Gefährte Exuperantius. Sie suchten Zuflucht im Raum Zürich, wo sie weiterhin ihren christlichen Glauben bekannten.

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Martyrium in Zürich

Doch auch in Zürich wurden sie entdeckt und verhaftet. Nach schweren Folterungen wurden sie schliesslich enthauptet. Der Legende nach erhoben sich Felix und Regula nach ihrer Enthauptung, nahmen ihre Häupter in die Hände und gingen etwa vierzig Schritte den Hang hinauf, bevor sie niederfielen: Acciperunt beatissima corpora eorum sua capita in manibus suis de ripa fluminis Lidimaci, ubi martyrio acciperunt, portantes ea contra motem illum dextris XL (Es namen deren seligste Leiber ihre Häupter in ihre Hände und trugen sie vom Ufer des Flusses Limmat, wo sie das Martyrium empfangen hatten, 40 dextri gegen jenen Hügel hin). Damit gehören sie zu den sogenannten Kephalophoren – „Kopfträgern/Hauptträger“ –, wie auch der Heilige Dionysius von Paris.

Am Ort ihres Martyriums steht heute das Zürcher Grossmünster, das in der Zeit Karls des Grossen erbaut wurde und seither ein Zentrum der Felix-und-Regula-Verehrung ist.

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Ihre Verehrung in Thalwil

​Die Kirche wurde 1899 erbaut und ist den Zürcher Stadtheiligen Felix und Regula geweiht – ein Patronat, das bis heute die geistliche Prägung unserer Pfarrei widerspiegelt. Ihre Geschichte mahnt uns, standhaft im Glauben zu bleiben, füreinander einzustehen und die christliche Hoffnung auch in schwierigen Zeiten nicht zu verlieren.

Der markante Kirchturm kam 1924 hinzu und prägt seither das Ortsbild mit. In den vergangenen Jahrzehnten wurde die Kirche mehrfach renoviert und den liturgischen Entwicklungen angepasst, insbesondere im Geist des Zweiten Vatikanischen Konzils.

Felix und Regula lebten aus dem Geist des Evangeliums: mit Mut, innerer Freiheit und unerschütterlicher Treue zu Christus. Diese Treue machte sie bereit, selbst den Tod zu erleiden – nicht aus Starrsinn, sondern aus Liebe zu Gott: Gratias agimus tibi Domine Deus Jesu Christe, quia propter nomen tuum tanta sumus passi" (Wir sagen Dir Dank, Herr und Gott, Jesus Christus, denn um Deines Namens willen haben wir so Vieles erlitten). Ihr Gedenktag ist der 11. September: "Celebrantur autem festa eorum III idus septembribus" (Ihr Fest aber wird am dritten Tag vor den Iden des September gefeiert).

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Ein Vorbild für heute

Die Passion der Heiligen ist nicht nur ein literarisches Denkmal frühmittelalterlicher Frömmigkeit, sondern ein bleibender Aufruf an alle Christinnen und Christen, Christus auch heute entschlossen zu bezeugen. Das Vorbild von Felix und Regula erinnert uns daran, dass christliche Nachfolge immer auch Bereitschaft zum Zeugnis bedeutet – mit Worten, mit Taten, mit dem ganzen Leben.

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Literatur

  • Die Zürcher Stadtheiligen Felix und Regula. Legenden, Reliquien, Geschichte und ihre Botschaft im Licht moderner Forschung, hrsg. von Hansueli F. Etter, Urs Bauer, Jürg Hanser, Jürg E. Schneider, Zürich 1988.

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Die Darstellung der Heiligen Felix und Regula mit bestimmten Attributen – bei unserem Messkelch ist es das Schwert bei Felix und die Öllampe bei Regula – ist ikonographisch gewachsen und beruht auf der christlichen Kunsttradition, die Märtyrer und Heilige anhand ihrer Lebens- oder Leidensgeschichte mit bestimmten Symbolen kennzeichnet. Diese Attribute sind kein Bestandteil der ältesten Quellen, sondern entwickelten sich über Jahrhunderte in der kirchlichen und volkstümlichen Rezeption.

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  • Felix mit dem Schwert: Ausdruck seines Märtyrertods durch Enthauptung und seines militärischen Hintergrunds.

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  • Regula mit der Öllampe: Zeichen jungfräulicher Reinheit, geistlicher Wachsamkeit und der Heiligenverehrung – möglicherweise auch als Kontrast zum kämpferischen Felix.

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Diese Zuschreibungen entspringen keiner historischen Notwendigkeit, sondern einer ikonographischen Typologie, die sich aus der Frömmigkeitstradition entwickelt hat. Sie helfen Gläubigen, die Heiligen zu erkennen und ihr Zeugnis bildhaft zu vergegenwärtigen.

Kirche und Pfarreizentrum
St. Felix und Regula
Seehaldenstrasse 9
8800 Thalwil

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Tel. 044 722 70 80


felix.regula@kath-tharue.ch

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