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Standing Ovations – der Cäcilienchor verzaubert die Gäste


Das Jahreskonzert des Cäcilienchores Thalwil wurde zu einem Abend, der in mehrfacher Hinsicht berührte: musikalisch präzise, atmosphärisch dicht und spirituell packend. In der Kirche St. Felix und Regula versammelten sich Chor, Solisten, das Orchester Santa Maria Luzern vor ausverkauften Bänken, unter Leitung von Peter Aregger zu einem eindrucksvollen Ensemble. Wie still zuhörend ragte darüber das weisse Kreuz Christi im Chorraum. Das passte, ging es doch im aufgeführten Werk auch um die letzten sieben Worte Jesu am Kreuz…

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Ein Auftakt der Sanftheit: Faurés „Cantique de Jean Racine“

Mit Gabriel Faurés Cantique de Jean Racine eröffnete der Chor ein Werk, das schon in seiner Entstehung eine Verbindung zur geistlichen Tradition besitzt. Der Cäcilienchor gestaltete die langen melodischen Linien mit grosser Ruhe und klanglichem Gespür.Das Orchester legte eine warme, flexible Basis, sodass sich der Satz wie eine musikalische Prozession durch den Raum entfalten konnte. Das Cantique klang nicht nur schön – es wirkte gesammelt, beinahe wie eine Eröffnung in Gebetsform.


Francks geistliche Klangsprache – kraftvoll und innig

César Francks Dextera Domini brachte unmittelbar danach eine ganz andere Farbe: strahlender, expressiver, mit markanten Kontrasten. Chor und Orchester setzten diese dynamischen Bewegungen klar und entschlossen um, getragen von einem Solistenterzett (Franziska Zimmerli, Christoph Waltle und Sascha Litschi), das mit feinem Zusammenspiel überzeugte.

Im anschliessenden Panis angelicus fand der Tenorsolist Christoph Waltle einen warmen, gesanglichen Bogen, während der Chor mit schlichter Klarheit antwortete. Die Musik wirkte fast wie ein musikalisches Innehalten – ein kurzer Moment des Atemholens vor dem grossen Hauptwerk.


„Die sieben Worte Jesu am Kreuz“ – Musik als innerer Weg

Der Höhepunkt des Abends war sicherlich Francks selten aufgeführtes Oratorium Die sieben Worte Jesu am Kreuz.Hier zeigte sich eine besondere Stärke des Cäcilienchores: die Fähigkeit, sowohl musikalisch präzise als auch existenziell anrührend zu singen.

Franck lässt die Kreuzesworte Jesu nicht im dramatischen Pathos der Passion erscheinen, sondern als innere Stationen – als Schritte durch Vergebung, Mitleiden, Verlassenheit, Not und Hingabe.Der Chor gestaltete diese Stufen mit grosser Aufmerksamkeit: Die klagenden Passagen klangen ehrlich verletzlich, die choralartigen Abschnitte hatten Ruhe und Stabilität, und manche feinen lyrischen Momente leuchteten wie kleine Lichtpunkte in der Dunkelheit.

Mit dem grossen Kreuz, das den Thalwiler Kirchenraum beherrscht, entstand ein Zusammenspiel von Wort, Musik und Raum, das viele Zuhörende sichtlich berührte. Einige beschrieben das Werk später als „eine Art innerer Kreuzweg, aber in Musik“.


Ensemblegeist, der trägt

Was den Abend besonders prägte, war die Harmonie zwischen allen Mitwirkenden: Der Chor präsent, klanglich homogen, gut geführt. Das Orchester Santa Maria Luzern fein abgestimmt, dynamisch differenziert. Die Solisten aufmerksam in der Balance, überzeugend in Ausdruck und Technik. Peter Aregger ruhig, klar und musikalisch souverän – ein Dirigent, der atmen lässt und zugleich führt.

Diese Verbindung machte die Musik nicht nur hörbar, sondern spürbar.


Ein Schluss, der Dank ausdrückte

Am Ende standen für den Cäcilienchor, Orchester und Solisten die wohlverdienten Standing Ovations, langanhaltend und herzlich! Die Künstler liessen sich nicht lange bitten und traten unter Applaus nochmals hervor: Als Zugabe erklang erneut das Panis angelicus. Mehrere Konzertbesucher raunten beim Hinausgehen, dies sei „eines der bewegendsten Konzerte seit Jahren“ gewesen.




Fazit

Der Cäcilienchor Thalwil hat am Festtag der Hl. Cäcilia ein Konzert geboten, das musikalische Qualität und geistliche Tiefe eindrucksvoll verband. Ein Abend, in dem französische Romantik im Kirchenraum zu ihrem Recht kam – als Musik, die nicht nur erklingt, sondern begleitet, berührt und nachhallt. Oder, wie Guido Schnelli im Anschluss zitierte: «Bis orat, qui cantat» – "Doppelt betet, wer singt."


Fotos und Text: Sabine Zgraggen



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