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Zwischen Werkzeugkoffer und Weihrauchfass

Zwei Rollen, ein Mensch: Massimiliano Grossi ist sowohl Hauswart wie auch Sakristan in unserer Pfarrei. Das bedeutet, er kümmert sich um Gebäude und Technik – und zugleich um die Würde der Liturgie. Ein Gespräch über Schraubenzieher, Messgewänder und den besonderen Sinn seiner Arbeit.

 

Massimiliano Grossi ist Hauswart und Sakristan in der Pfarrei St. Felix und Regula Thalwil: "In den Jahren hat sich mein Glaube vertieft und mein Herz hat Ruhe gefunden.“ (Foto: Kath. Thalwil)
Massimiliano Grossi ist Hauswart und Sakristan in der Pfarrei St. Felix und Regula Thalwil: "In den Jahren hat sich mein Glaube vertieft und mein Herz hat Ruhe gefunden.“ (Foto: Kath. Thalwil)

Redaktion: Massimiliano, welche Aufgaben gehören zu deinem Alltag als Hauswart in der Pfarrei?

Massimiliano: Ich bin verantwortlich für die Gebäude unserer Liegenschaft. Das reicht vom Bestellen von Geräten, Reinigungsmitteln oder WC-Papier über die Instandhaltung im Aussenbereich bis hin zum Rasenmähen, Hecken schneiden oder den Pfarrgarten pflegen. Wenn etwas kaputtgeht, flicke ich es, oder ich organisiere Handwerker. Dazu kommt die Reinigung von Kirche und Zentrum sowie das Einrichten und Vorbereiten der Räume für Anlässe. Kurz gesagt: Ich schaue, dass alles funktioniert, sauber ist und bereitsteht.


Wie sieht ein normaler Arbeitstag bei dir aus?

Ich beginne den Tag damit, die Kirche aufzuschliessen und einen Rundgang ums Gebäude zu machen – ob es Schäden oder Verschmutzungen gibt. Danach setze ich mich ins Büro, beantworte E-Mails und schaue mir die Aufträge für den Tag und die Woche an. Ich koordiniere alles mit der Übersicht in der KiKartei, nehme Kontakt mit Personen auf und bespreche die Abläufe. Oft richte ich Räume für Veranstaltungen ein, reinige oder bereite alles vor, was gebraucht wird. Am Nachmittag stehen dann weitere Reinigungsarbeiten sowie verschiedene Arbeiten draussen und drinnen an – vom Pfarrgarten bis zu technischen Abläufen. Kein Tag ist wie der andere, aber das macht die Arbeit spannend.


Welche Fähigkeiten braucht man deiner Meinung nach, um diese Arbeit gut machen zu können?

Vor allem Erfahrung – und zwar in vielen Bereichen. Man braucht ein gutes technisches Verständnis und handwerkliches Können, aber auch Kenntnisse im Reinigungs- und Pflegebereich. Wichtig ist ein Sinn für Organisation, Vorausdenken und Koordination, damit alles rechtzeitig bereit ist. Man sollte mit Handwerkern umgehen können, ihnen auch mal auf die Finger schauen und sich das nötige Wissen aneignen, indem man nachfragt. Dazu braucht es ein gutes Vorstellungsvermögen, um Abläufe zu planen, und die Fähigkeit, sich Details zu merken für ähnliche Situationen später. Insgesamt ist es ein Mix aus Bestimmtheit und Entgegenkommen: manchmal gilt es, Meinungen einzuholen, manchmal aber auch, klare Entscheidungen zu treffen.


Gibt es ein Erlebnis, das dir besonders in Erinnerung geblieben ist?

Ja, besonders eindrücklich war für mich die Innenrenovation unserer Kirche. Die Chororgel wurde in Einzelteile zerlegt und an einem anderen Ort wieder aufgebaut. Ein ganzes Jahr lang habe ich den Umbau begleitet und miterlebt, wie die Handwerker Schritt für Schritt vorgingen und am Ende alles wieder zusammenfügten. Das war ein echtes Highlight meiner bisherigen fünf Jahre hier – vor allem, wenn man das Resultat heute sieht. Natürlich hat es auch viele Nerven gekostet, und bis wirklich alles wieder rund lief, brauchte es noch ein weiteres Jahr. Aber die Mühe hat sich gelohnt: Vor allem die jungen Leute haben grosse Freude an der erneuerten Kirche.


Du bist nicht nur Hauswart, sondern auch Sakristan. Welche Aufgaben hast du als Sakristan im Alltag der Pfarrei?

Der wichtigste Teil ist, den Pfarrer im Gottesdienst zu begleiten – und alles so vorzubereiten, dass während der Feier alles reibungslos funktioniert: Mikrophon, Akustik und Licht sind eingeschaltet, die Ministrantinnen und Ministranten wissen, was sie zu tun haben und die Lieder werden zur rechten Zeit angezeigt usw.

Dazu gehört auch viel im Hintergrund: die Kirche reinigen, Fahnen aufhängen, die Opferkerzen betreuen, liturgische Gewänder und Gegenstände bestellen oder waschen. Und dann gibt es die besonderen Feiern wie Taufen oder Hochzeiten, die jeweils eine sorgfältige Vorbereitung brauchen. Wer mit Menschen zu tun hat, braucht auch Einfühlungsvermögen und Verständnis.


Wie bereitest du dich konkret auf einen Gottesdienst vor?

Eigentlich beginnt die Vorbereitung schon zu Hause – zum Beispiel mit der Wahl der passenden Krawatte und Kleidung (lacht). In der Kirche bespreche ich zuerst den Ablauf mit dem Pfarrer oder dem Diakon und dem Kirchenmusiker. Am Anfang ist es immer intensiv, weil ich auf viele Details achten muss. Oft gibt es kurzfristige Änderungen: Ministranten fallen aus oder kommen noch dazu, Abläufe verschieben sich. Wenn der Gottesdienst dann beginnt, läuft alles in ruhigeren Bahnen – vorausgesetzt, die Vorbereitungen waren gründlich.


Wie erlebst du die Zusammenarbeit mit den Priestern und den anderen liturgischen Diensten?

Eigentlich sehr schön. Wenn alles gut vorbereitet ist, funktioniert die Zusammenarbeit Hand in Hand – jeder hat seine Aufgabe, und es greift ineinander. Auch wenn sich einmal etwas kurzfristig ändert, muss ich konzentriert bleiben und schnell handeln.


Wie gehst du mit Überraschungen oder unerwarteten Situationen während einer Feier um?

Es kommt sehr auf die Situation an: ob ein Kind ohnmächtig wird und frische Luft braucht oder ob jemand einen medizinischen Notfall hat. Wichtig ist, dabei fokussiert zu bleiben und schnell eine Lösung zu finden. Man muss spezifisch und mit Bedacht reagieren, sodass die Messbesucher möglichst nicht viel davon mitbekommen und der Gottesdienst in Ruhe weitergehen kann.


Du arbeitest gerne für die katholische Kirche. Was bedeutet dir deine Arbeit persönlich?

Für mich ist es mehr als nur ein Beruf – ich sehe meine Arbeit als Dienst für Gott und Jesus. In den Jahren hat sich mein Glaube dadurch vertieft und mein Herz hat Ruhe gefunden. Ich arbeite wirklich gerne hier, nicht zuletzt auch wegen unseres guten Teams und der wertschätzenden Zusammenarbeit.


Was wünschst du dir für die Zukunft deiner Pfarrei?

Ich wünsche mir, dass die Menschen noch mehr Freude an dem haben, was wir hier gemeinsam gestalten. Dass sichtbar wird, wie engagiert wir als Team sind – und dass unsere Arbeit geschätzt wird. Zudem hoffe ich, dass wir mit den neuen Teammitgliedern einen guten Weg weitergehen.


Herzlichen Dank für Deinen wertvollen Dienst. Wir wünschen Dir weiterhin viel Freude und Erfolg.


Redaktion Kath. Thalwil

 
 
 

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