Alles auf eine Karte setzen – Christus vertrauen
- Katholische Kirche Thalwil

- 7. Sept.
- 2 Min. Lesezeit
Die Worte Jesu im Evangelium nach Lukas (14,25–33) an diesem Wochenende sind keine leichte Kost:
«Wenn jemand zu mir kommt und nicht Vater und Mutter, Frau und Kinder, Brüder und Schwestern, ja sogar sein Leben geringachtet, dann kann er nicht mein Jünger sein.»
«Ebenso kann keiner von euch mein Jünger sein, wenn er nicht auf seinen ganzen Besitz verzichtet.»
Jesus fordert uns heraus, ihm ganz zu vertrauen – auch dann, wenn es bedeutet, Bindungen loszulassen oder alles aufzugeben, um die größere Freiheit im Willen Gottes zu finden.
Doch sind wir bereit, alles auf eine Karte zu setzen? Alles loszulassen, um Christus nachzufolgen? Meist verstehen wir diese Worte symbolisch und versuchen, sie wegzuerklären – so erinnerte uns Diakon Felix in seiner Predigt. Aber wer sich auf den Weg machen will, muss zuerst aufbrechen und loslassen. Bruder Klaus beginnt sein berühmtes Gebet mit den Worten: «Nimm alles von mir, was mich hindert zu dir.» Und Franz von Assisi hat Jesus beim Wort genommen – und damit eine tiefgreifende Erneuerung der Kirche angestossen.
Die Franziskanerin Sr. Monika und die Passionistin Sr. Rose aus Kenia haben in ihrem Leben diesem Weg mit Gott vertraut – mit Ausdauer, mit viel Gebet und trotz aller Widrigkeiten. Seit vier Monaten absolvieren sie an der ZHAW in Wädenswil ein besonderes Studienprogramm und erproben moderne Anbaumethoden für Gemüse, Kräuter, Blumen und Fischzucht in der Praxis und werten die Entwicklungen wissenschaftlich aus.
Heute teilen sie mit uns ihre Vision: Wenn sie Anfang November wieder in ihre Heimat zurückkehren, möchten sie an ihren jeweiligen Orten eigene Projekte für nachhaltige, effiziente Nahrungsmittelproduktion starten. Dieses Wissen wollen sie an viele andere weitergeben – und so Armut ganz konkret lindern. Viele junge Menschen in Kenia, die keine Arbeit haben, bekommen dadurch eine neue Perspektive. Mit einfachen Techniken wie Wassertischen für Pflanzenzucht und integrierter Fischzucht können auch Menschen ohne eigenes Land oder alleinerziehende Mütter ihr eigenes gesundes Essen produzieren – und was übrig bleibt, auf dem Markt verkaufen.
Dass die beiden Schwestern erstmals Europa erleben durften und Zugang zu diesem Programm erhalten haben, ist für sie selbst schon ein Wunder. Hier in der Schweiz haben sie Kontakte geknüpft – unter anderem zu Pfr. Marius Kaiser und zum Hilfswerk One World. Dieses Hilfswerk baut Brücken: zwischen Menschen, die vor Ort Projekte umsetzen, und jenen, die mit Gebet, Interesse und finanzieller Unterstützung helfen können.
Schwester Monika und Schwester Rose sind für uns ein inspirierendes Beispiel. Sie zeigen uns, dass Vertrauen auf Gottes Vorsehung keine Theorie ist, sondern Kraft hat, Leben zu verändern. Während wir hier im Wohlstand oft Mühe haben, unser Herz ganz auf Christus auszurichten, bezeugen sie mit ihrem Glauben, dass es sich lohnt, alles auf eine Karte zu setzen.
Lassen wir uns gegenseitig beschenken: von ihrer Zuversicht, ihrem Glauben und ihrem Einsatz – und schenken wir ihnen im Gegenzug unsere Solidarität, unser Gebet und unsere Unterstützung.
Flyer zum Projekt herunterladen:
Fotos: Sabine Zgraggen












Für uns ist es nicht so schwer etwas zu geben… für sie und viele bedeutet es Zukunft. Doch sie geben uns mit ihrer Hingabe und ihrem Glauben auch Hoffnung zurück! Danke allen.